Reisebericht 2018 

Liebe Freunde, Paten und Unterstützer unseres Projektes

Soeben aus Benin wieder zurückgekehrt, schreibe ich diese Zeilen aus dem Krankenhaus, da ich einen schweren Lungeninfarkt erlitten habe. Diesen dürfte ich schon in Benin mitgeschleppt haben.

Nichtsdestotrotz gilt es, eine Zusammenfassung über diese wieder aufschlussreiche Reise zu schreiben.

Das Hauptaugenmerk dieser Reise war vor allem die Weiterbildung von PrimarschulpädagogInnen, welche die Kinder zum Teil noch mit Methoden aus der Kolonialzeit unterrichten.  In einem Dreitages-Workshop erlernten die TeilnehmerInnen des Collège Espoir in Comé autodidaktische Maßnahmen zur Vertiefung der Lernziele. Ein wichtiges Thema war das Lehrer-Eltern-Gespräch, das bis dato nicht stattfindet und das sie so noch nicht gekannt haben. Wichtig waren die Infos über allfällige Strafmaßnahmen bei Nichterfüllung der Aufgaben, welche in Benin immer noch mit Anschreien, Schlägen oder mehrmaligem Abschreiben eines Textes geahndet wird. Das Ziel war zu erkennen, dass jedes Kind eine Würde besitzt und lernfähig und kreativ ist. Sich persönlich äußern zu dürfen sollte in einer guten Lehrer-Schüler-Beziehung selbstverständlich sein.  Dies kann nur geschehen, wenn die Pädagogen gut ausgebildet sind. Dieser Workshop war und ist für sie die einzige Fortbildung im Jahr und wurde von Brigitte geleitet. Dementsprechend dankbar waren sie zum Schluss.

Selbstverständlich war auch der alljährliche „journée de solidarité“, das Treffen mit den Patenkindern, ein Fixpunkt. Neben den Gesprächen mit den Kindern ist auch bei den Evaluierungen der Projekte als Resultat die teils reduzierte Motivation der Kinder und auch der Elternteile/Verwandten zu Tage getreten. Der größte Teil der Patenkinder arbeitet fleißig und zwar deshalb, weil auch die Verwandtschaft des Kindes dahintersteht. Ein kleiner Teil jedoch, und das hat sich in den Gesprächen herausgestellt, glaubt, dass der Schulbesuch genügt, um später einen Beamtenposten zu ergattern. Nach intensiven Gesprächen ist es zum Teil gelungen, die schwachen SchülerInnen zu bewegen, es noch einmal zu versuchen oder auf einen Beruf umzusteigen.

Bei einigen Patenkindern müssen wir noch auf das Ergebnis der Abschlussprüfungen warten, da sich das Schuljahr aufgrund von Streiks bis August dahingezogen hat. Wir können daher erst spätestens Ende Oktober/Anfang November an alle Pateneltern genaue Infos über ihre Kinder versenden.

Die Frauenprojekte laufen sehr gut. Wir konnten einer Schulung zur Seifenproduktion beiwohnen. Bei einer unserer nächsten Veranstaltungen können wir ein paar Exemplare dieser Produkte zeigen. Diese werden auf dem Markt verkauft und sind so konzipiert, dass sie zur Körperpflege wie zum Wäschewaschen und Putzen gebraucht werden können. Einige Frauengruppen in Porto Novo sowie in der Umgebung von Comé machen in jeder Hinsicht Fortschritte und finden großes Interesse auch im weiteren Umkreis.

Eine neue Frauengruppe konnte in Dowa, einem Stadtteil von Porto Novo gegründet werden. Den 30 Frauen wurde zugesagt, sie auch in der Alphabetisierung zu begleiten. Dabei wurde den Verantwortlichen symbolisch ein Alphabetisierungsheft zur Ansicht übergeben. Zu Beginn des Alphabetisierungskurses erhält jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin ein eigenes Exemplar.

Im Großen und Ganzen kann der Arbeit vor Ort unter der Leitung von Dr. Sovoessi ein großes Lob ausgesprochen werden. Er kümmert sich mit seiner Staff um die verschiedenen Projekte, pflegt immer wieder den Austausch mit den Patenkindern, deren Elternteilen/Verwandten und Schulen und organisiert das Jahr hindurch immer wieder Workshops und Seminare für die verschiedenen Frauen - und Jugendgruppen. Wir werden regelmäßig über den Stand der Projekte informiert.


Nächste Termine:

Resultate der Abschlussprüfungen Ende Oktober/Anfang November

Veranstaltung: Bericht über die Reise 2018 ca. Januar/Februar 2019